Buchvorstellung

Das Ende des Glaubens an den freien Markt

Lehren aus der Wirtschaftsgeschichte: warum wir eine sozial-ökologische Wirtschaftswende brauchen



Erschienen 2017 in TWENTYSIX – Eine Kooperation zwischen der Verlagsgruppe Random House und BoD – Books on Demand, sowohl als E-Book wie als Taschenbuch  ISBN: 9783740730543  neue überarbeitete Auflage 27.3.2018


Wiederholt sich die Geschichte? Die Weltwirtschaftskrise 1929 erschütterte das Vertrauen in die Kräfte des freien Marktes und die bis dahin vorherrschende Ideologie des Wirtschaftsliberalismus. Dies löste folgende Gegenbewegungen aus: Rechtsnationale und faschistische Kräfte, die einen nationalistischen Staatsinterventionismus propagierten, eroberten in den 1930er Jahren die Parlamente und die Macht in vielen Ländern Europas. In Frankreich und Spanien kamen 1936 kurzzeitig linke Volksfrontregierungen an die Macht. In den angelsächsischen Ländern wurde der Wirtschaftsliberalismus durch den keynesianischen Staatsinterventionismus ersetzt (F. Roosevelt, ‚New Deal‘).

Nachdem der Faschismus 1945 in den Ruinen des Zweiten Weltkriegs untergegangen war, setzte sich die keynesianische Wirtschaftspolitik in allen Ländern außerhalb des sozialistischen Blocks durch und führte zu einer 30-jährigen krisenfreien Wachstumsphase.

Anfang der 1980er Jahre leiteten Ronald Reagan und Margaret Thatcher dann die ‚neoliberale Wende’ in der Wirtschaftspolitik ein, d.h. die Rückkehr zum Wirtschaftsliberalismus, der der Weltwirtschaftskrise vorausgegangen war. Als Folge kehrten auch Wirtschaftskrisen, zunehmende soziale Ungleichheit und Unsicherheit, sowie wirtschaftliche Stagnation und Arbeitslosigkeit in vielen Regionen zurück.

Heute, 40 Jahre später, wachsen aus diesen Gründen - ähnlich wie nach der Weltwirtschaftskrise 1929 - die Zweifel an dem vorherrschenden Wirtschaftsliberalismus. Diese Zweifel drücken sich in starken Veränderungen der Parteienlandschaften in fast allen Ländern Europas aus: wieder erobern neue Parteien links und rechts des traditionellen, marktfreundlichen Parteienspektrums die Parlamente. Wieder werden ein nationalistischer und ein neokeynesianischer Staatsinterventionismus als Alternative propagiert.

Es ist der Zeitpunkt für eine Entscheidung gekommen, in welche Richtung es wirtschaftspolitisch weitergehen soll: Rückkehr zum Nationalismus der 30er Jahre? Rückkehr zum keynesianischen Wohlfahrtsstaat der 50er bis 70er Jahre? Weitere Liberalisierung mit noch mehr Ungleichheit, sozialer Unsicherheit und Krisen? Vielleicht etwas ganz Neues? Welche Konsequenzen haben jeweils die ökologischen Grenzen des Wachstums? Zu der jetzt notwendigen Debatte möchte das Buch einen Beitrag leisten. Dabei wird es nicht - wie viele andere Publikationen zu dem Thema - abstrakte Theorien aus dem akademischen Raum zum Ausgangspunkt nehmen, sondern die Wirtschaftsgeschichte: welche Erfahrungen wurden mit wirtschaftspolitischen Strategien in der Vergangenheit gemacht? Welche Schlussfolgerungen für die Zukunft lassen sich daraus ableiten?



Leseprobe 


Autor: Johann Baier, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler, vorübergehend in der Entwicklungs-zusammenarbeit,  jetzt in der Finanzindustrie tätig


Das Buch ist erhältlich u.a. bei:
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